Die 75. Frankfurter Buchmesse findet von 18. bis 22. Oktober 2023 statt – und Xpublisher ist Teil dieser Jubiläumsveranstaltung. Geschäftsführer Matthias Kraus gibt schon vorab Einblicke, welche Trends aktuell in der Verlagsbranche vorherrschen und wo die Reise hingeht. Zudem geht er auf die Bedeutung von künstlicher Intelligenz, Barrierefreiheit sowie Datensicherheit für eine erfolgreiche digitale Transformation ein.
Sie sind mit Xpublisher auch 2023 wieder auf der Frankfurter Buchmesse vertreten. Welche Trends sehen Sie aktuell in der Verlagsbranche?
Matthias Kraus: Wie in vielen anderen Branchen stellen wir bei Verlagshäusern einen digitalen Wandel fest, der primär aus verändertem Nutzer:innenverhalten resultiert. Rezipient:innen haben heutzutage den Anspruch, Inhalte zu jeder Zeit und mit jedem Gerät zu konsumieren.
Indirekt tragen auch die erhöhten Papierpreise zu dieser Entwicklung bei. Der Trend zur vermehrten Nutzung von Onlinemedien erfordert einerseits ein Neudenken der Prozesse, andererseits die Verwendung eines intelligenten Multichannel-Publishing-Systems. Solche Tools sind unerlässlich, um Inhalte einfach an verschiedene Zielgruppen zu verteilen.
Hier kommt Xpublisher ins Spiel: Das automatisierte Multichannel-Publishing ermöglicht es, Inhalte nahtlos und ohne Mehraufwand in unterschiedlichen Medien zu veröffentlichen. Die integrierte Workflow-Engine fördert durch automatisierte Prozesse die Teamkollaboration und steigert die Gesamteffizienz. Als Software as a Service (SaaS) im Fabasoft PROCECO Ökosystem ist Xpublisher sofort einsetzbar und unterstützt Verlage dabei, die digitale Transformation erfolgreich zu meistern.
Sie haben Xpublisher auf Basis der Fabasoft Cloud neu entwickelt. Welche Funktionen beinhaltet die Software, und womit hebt sie sich vom Mitbewerb ab? Und was bringt es, Teil des Fabasoft PROCECO Ökosystems zu sein?
Matthias Kraus: Xpublisher zeichnet sich als Teil des Fabasoft PROCECO Ökosystems durch Barrierefreiheit sowie höchste, zertifizierte Datenschutz- und IT-Sicherheitsstandards aus. Mit Xpublisher als End-to-End-Software schaffen wir für unsere Kunden einen entscheidenden technologischen Vorsprung: Von der Content-Erstellung über die Verwaltung bis hin zur Publikation auf unterschiedlichen Kanälen kommt alles aus einer Hand.
Durch die hochgradige Individualisierbarkeit von Workflows, Metadaten, XML-Schema und Layout-Templates lässt sich Xpublisher sehr schnell an die Bedürfnisse eines Unternehmens anpassen. Dafür ist kein IT-Know-how notwendig, Organisationen können sich voll und ganz auf ihre Wertschöpfung konzentrieren.
Eignen sich die Features von Xpublisher auch dazu, Ihr Multichannel-Publishing-System außerhalb der Verlagsbranche zu nutzen? Wofür setzen Kunden den Xpublisher ein? Da gibt es sicher interessante oder überraschende Anwendungen …
Matthias Kraus: Tatsächlich hat sich Xpublisher schon in vielen verschiedenen Bereichen bewährt. Neben den Zeitschriften- und Buchverlagen liegt unser Fokus auch auf digitalen sowie wissenschaftlichen und technischen Publikationen. Für das medizinische Fachjournal Swiss Medical Weekly beispielsweise haben wir die Erstellung wissenschaftlicher Beiträge basierend auf dem XML-Standardschema JATS umgesetzt.
Das ist eine wichtige Weiterentwicklung von Xpublisher on Fabasoft PROCECO, da JATS als internationaler Standard für wissenschaftliche Zeitschriftenartikel einen großen Kundenkreis weltweit anspricht. PubMed, eines der bedeutendsten Archive im Medizinbereich, unterstützt diesen Standard. JATS begünstigt insbesondere den Zugang zu Onlineportalen, da die strukturierten und somit maschinenlesbaren Inhalte eine einfachere Verarbeitung ermöglichen und für rasches Indexieren sowie Erscheinen in Suchmaschinen wie Google, Bing usw. sorgen.
Durch den erzeugten strukturierten bzw. standardisierten Content lässt sich nicht nur ein hoher Automatisierungsgrad erzielen, sondern auch sehr effizient Multichannel-Publishing betreiben. Das ist insbesondere im Hinblick auf Open Access relevant, also den kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Informationen.
Auch mit unserem Digital Asset Management-System haben wir einige Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Filesystem. Wir machen die Daten für einen definierten Personenkreis online verfügbar, auffindbar und (wieder-)verwertbar. Dank des Rechtemanagements entscheiden unsere Nutzer:innen gezielt, wer worauf zugreifen darf. Jeder Kunde profitiert von den zahlreichen Features, nutzt unsere Software aber etwas anders. Während einige Unternehmen vor allem Prozessautomatisierungen über die Workflow-Engine realisieren, konzentrieren sich andere mehr auf die effiziente Verwertung von Content.
Die Künstliche Intelligenz ist vermutlich zurzeit auch bei Ihren Kunden sehr präsent: Wie schätzen Sie diesen Trend ein, und wie verändert KI Xpublisher?
Matthias Kraus: Die Unterstützung durch künstliche Intelligenz ist auch in unserem Umfeld ein wichtiges Thema, speziell im kreativen Prozess. Unsere Kunden nutzen bereits generative KI für die Erstellung von Bildern. KI-Technologien gewinnen künftig insbesondere beim Content-Erstellungsprozess in Form von automatisierten Zusammenfassungen von Inhalten, Übersetzungen, Stil- oder Grammatikprüfungen Bedeutung.
Natürlich kommen im Fabasoft PROCECO Ökosystem schon intelligente Technologien zum Einsatz. Mindbreeze InSpire erleichtert mithilfe von Machine Learning die tägliche Arbeit, unter anderem durch die automatische Klassifizierung und Ablage von Inhalten. Darüber hinaus eröffnet die integrierte Workflow-Engine viele Möglichkeiten zu Prozessautomatisierungen. Wir evaluieren und prüfen den Trend laufend und berücksichtigen dabei ein Maximum an Datensicherheit und Datenschutz.
Stichwort Security: Das ist – wie KI – ein Riesenthema: Was macht Xpublisher, damit die Daten sicher und unantastbar bleiben?
Matthias Kraus: Datensicherheit hat in der Fabasoft Gruppe und folglich für Xpublisher oberste Priorität, deshalb speichern wir die Daten ausschließlich in einem vom Kunden gewählten Rechenzentrumsstandort in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diesen Ort verlassen die Assets zu keiner Zeit. Zudem schützen wir die Unterlagen durch Ablage in passwortgeschützten Datenräumen und über eine Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Log-in vor unberechtigtem Zugriff.
Unsere Software entspricht als Teil des Fabasoft PROCECO Ökosystems maximalen europäischen Qualitäts- und Sicherheitsansprüchen und weist dies durch zahlreiche international anerkannte Zertifikate und Testate für Zuverlässigkeit, Sicherheit und Barrierefreiheit nach. Dadurch sind wir auch für neue Branchen interessant, insbesondere solche, die mit hochsensiblen Daten arbeiten.
Auch der Barrierefreiheit müssen sich Unternehmen immer stärker widmen. Was kann Xpublisher dazu beitragen?
Matthias Kraus: Barrierefreiheit ist ein Thema, das wir bei Xpublisher sehr ernst nehmen und aus zwei Perspektiven betrachten: Der Sicht der Rezipient:innen und jener der Softwareuser. Für Endkunden ist es wichtig, Inhalte uneingeschränkt konsumieren zu können. Ebenso verlangt das Behindertengleichstellungsgesetz, dass Informationen, speziell im öffentlichen Bereich, allen zugänglich sind.
Softwareuser hingegen müssen in der Lage sein, barrierefreien Content einfach zu erstellen. Xpublisher ermöglicht die Produktion von Online-Inhalten und PDF-Dokumenten nach dem UA-Standard, der den „Universellen Zugang“ gemäß den Anforderungen der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sicherstellt. Hierbei haben wir einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Multichannel-Publishing-Systemen: Xpublisher läuft in der Fabasoft Cloud, die mit dem Web Accessibility Certificate – dem WACA-Zertifikat für Barrierefreiheit – ausgezeichnet ist.
Zum Abschluss: Welche Trends sind gekommen, um zu bleiben? Wo geht die Reise für die Verlagsbranche hin?
Matthias Kraus: Verlage sind auf dem Weg in eine vernetzte und automatisierte Zukunft, in der Kollaboration und KI eine Schlüsselrolle spielen. Da Teams zunehmend aus internationalen Mitgliedern bestehen, braucht es ein effektives System, das die Zusammenarbeit optimal unterstützt. Die künstliche Intelligenz wird einen maßgeblichen Einfluss haben, die hohen Anforderungen hinsichtlich Qualität und Effizienz bei der Generierung und Veröffentlichung von Content aller Art zu erfüllen.
Es gilt vor allem Prozesse zu automatisieren, Daten besser zu analysieren und personalisierte Inhalte zu erstellen. Diese Trends werden dazu beitragen, dass Verlagshäuser besser auf die sich stetig verändernden Anforderungen des Marktes eingestellt sind und ihre Position als wichtige Informationsanbieter weiter stärken.
