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ZERO³: Digitalisierung als „Enabler“ für Ressourceneffizienz in der Industrie

Fabasoft wirkt am österreichischen Leitprojekt ZERO³ mit, um die Nachhaltigkeit in Produktionsverfahren und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Björn Fanta

Erstellt am 05. Mai 2023

Loto ZERO3

Seit November 2022 bringt Fabasoft ihre Expertise im Forschungsprojekt ZERO³ ein. Dabei arbeiten insgesamt 15 österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen [1] drei Jahre daran, neue Technologien für eine verbesserte ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit in Produktionsverfahren zu nutzen. Zudem steht der Ausbau der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie im Fokus. 

Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und das Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) fördern dieses Leitprojekt im Rahmen des Programms „Produktion der Zukunft – 43. Ausschreibung" (FFG No.: FO999896399).

Mit Nachhaltigkeit zu gesteigerter Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit

Die Fortschritte in den Bereichen Informations-, Kommunikations- und Produktionstechnologie sowie im Wissensmanagement eröffnen neue Wege zur Gestaltung ressourcen- und energieeffizienter Produktionsprozesse. Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht eine Ablauforganisation bzw. -steuerung in Echtzeit und führt zu mehr Transparenz. Daraus ergeben sich auch Chancen für eine höhere Konkurrenzfähigkeit der Industrie.

Das Forschungsteam untersucht dazu folgende Fragen: Welche Investitionen erzeugen den höchsten Mehrwert im Sinne einer optimierten Nachhaltigkeit? Wie lässt sich Nachhaltigkeit messen und bewerten? Und wie funktioniert der erforderliche Wissenstransfer für eine verbesserte Nachhaltigkeit der Produktion in Österreich?

Um die Potenziale erfolgreich zu heben und zu nutzen, erarbeitet das Projektteam Umsetzungsmaßnahmen auf folgenden drei Ebenen

1. ZERO Resource Loss (Reduzierter Ressourcenverbrauch)

Hierbei geht es darum, den Materialeinsatz in der Produktion und die CO2-Emissionen durch Tracking (Nachverfolgung von Materialien bzw. Produkten) und Kreislaufwirtschaft, Remanufacturing (Wiederaufbereitung von Produktionsabfällen) oder Re-Use (Wiederverwendung verschiedener Materialien) zu verringern. Eine Reduzierung des Materialverbrauchs in der Industrie und die Digitalisierung einzelner Arbeitsschritte tragen zur beabsichtigten Ressourceneffizienz bei. 

2. ZERO Human Potential Loss (Erhöhte Produktivität und Stabilität)

Gezielte Personalförderung und intelligente Arbeitsteilung innerhalb des Betriebs sind die Kernelemente dieser Ebene. Durch Mensch-Technik-Interaktion gelingt es, das Team effektiver einzubinden bzw. einzusetzen. Das steigert neben der Ergonomie und der Produktivität bzw. der Qualität auch die Zufriedenheit der Belegschaft, woraus Stabilität resultiert.

3. ZERO Data Gap (Effiziente Datennutzung)

Dieser Nachhaltigkeitsparameter adressiert zuverlässige Daten als Grundlage für fundierte Entscheidungen sowie prozessübergreifende Verbesserungen. Dafür braucht es eine ebenso durchgängige wie betriebsübergreifende Datenintegrität – also die Korrektheit, Vollständigkeit, Konsistenz und Sicherheit von Daten – und folglich die Vernetzung unterschiedlicher Einzelsysteme. 

Drei Dimensionen, drei Jahre, fünf Use Cases – und die Rolle von Fabasoft

Während der dreijährigen Projektlaufzeit beabsichtigt das ZERO³-Konsortium anhand von insgesamt fünf Use Cases, KI-Algorithmen und Robotersysteme für eine ressourcenschonende und wettbewerbsfähige Produktion in Österreich zu entwickeln. So sollen Industriebetriebe transparent sehen können, wo CO2-Ausstoß entsteht und individuelle Handlungsempfehlungen erhalten, um nachhaltig zu produzieren.

Fabasoft bringt ihr umfassendes Verständnis von digitalen Geschäftsprozessen und ihre langjährige Erfahrung bei der korrekten Anbindung, Sammlung, Aufbereitung und Verknüpfung von Daten ein. Voraussetzungen für Optimierungen in den Bereichen Materialnutzung und Produktivität sind lückenlose Informationen sowie deren sicherer Austausch (ZERO Data Gap). Als Technologiepartner leistet Fabasoft einen wesentlichen Beitrag, die Produktionsabläufe bzw. -verfahren neu zu denken und die digitale Transformation der Industrie unter Berücksichtigung der Ressourceneffizienz in den drei genannten Dimensionen voranzutreiben: ZERO Data Gap forciert sowohl ZERO Resource Loss als auch ZERO Human Potential Loss – und somit den Ausbau des Wirtschaftsstandorts Österreich.

 

 

[1] Adler-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co KG / AIT Austrian Institute of Technology GmbH / BMW Motoren GmbH / Fabasoft R&D GmbH / FACC Operations GmbH / Fraunhofer Austria Research Gesellschaft mit beschränkter Haftung / I-RED Infrarot Systeme GmbH / Mag. Walter Helmberger / Montanuniversität Leoben Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft (AVAW) / PROFACTOR GmbH / Software Competence Center Hagenberg GmbH / STIWA Advanced Products GmbH / Technische Universität Wien Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik (ACIN) / TIGER Coatings GmbH & Co. KG / Workheld GmbH